Vette is back!

Hallo liebe Hundefreunde!

Ziemlich lange herrschte hier Funkstille. Nehmt es mir nicht übel, aber ich fühlte mich nicht so gut. Ich wollte die Schreibarbeit an Frauchen abdrücken, aber auch diese war nicht sonderlich erpicht darauf lange Texte zu schreiben.

Mich hatte es doch etwas arg erwischt. Aus einer, zum Glück sofort erkannten, Ohrenrötung entwickelte sich bei mir ein multiresistentes Bakterium. Frauchen erklärte mir, dass man das mit dem menschlichen Krankenhauskeim vergleichen kann. Das schwierige dabei sind die Resistenzen, die sich im Körper herausbilden. Wir mussten immer wieder Proben aus dem Ohr nehmen um zu schauen, ob das Bakterium auf ein spezielles Antiobitikum reagieren wird. Dieses Bakterium war von ziemlich fiesen Begleiterscheinungen geprägt. Durch die Medikamente und den Ohrenreiniger fiel das Fell an meinen Ohren und um meine Augen aus. Als ich damals in den Spiegel schaute, sah das so gar nicht ladylike aus. Das Kortison hat sein übliches dafür getan, dass ich ein wenig aufgeschwemmt war und meine Blase mitunter nur 1 bis 2 Stunden kontrollieren konnte. Das war ne ziemlich harte Zeit für Frauchen und Herrchen, denn durchschlafen konnten sie nun leider nicht mehr.

Ich konnte an ihren Gesichtern sehen, dass sie sich auch sonst ziemlich um mich sorgten. Ich habe mich so oft bei ihnen in den Arm gelegt und gesagt "Alles wird gut", aber ich glaube sie konnten mich nicht verstehen.

Da Kortison mein eigenes Immunsystem unterdrückt hat, mussten wir peinlich genau darauf achten, dass wir meinen Körper keinen großen Strapazen aussetzten. So war jeder Kontakt mit fremden Hunden tabu und der Hundeplatz war ein weit entfernter Ort geworden. Das galt natürlich auch für Mama und Tante Nelly. Sie waren alle ziemlich traurig darüber, aber ich glaube es hat mir keiner wirklich übel genommen.

Frauchen hat sich in dieser Zeit viele Gedanken gemacht, wie wir mein Immunsystem weiter aufbauen können. Sie sagte immer: "Wir müssen deinem Körper helfen sich selbst zu heilen!". Daraufhin stellte sie als allererstes meine Ernährung komplett um. Sie berichtete mir dabei immer wieder von Studien, die die menschliche Nahrung und ebenso die Tiernahrung betreffen. Sie war wütend darüber, dass in so vielen Fleischprodukten Antibiotika verwendet werden um die Tiere, die zur Schlachtung dienen künstlich "gesund" zu halten. Diese Antiobiotika schaden nicht nur dem Menschen, sondern natürlich auch den Tieren, denn die Schlachtabfälle dienen ja auch der Tierfutterproduktion. Frauchen hat mir gesagt, dass wir etwas, mit der Gefahr auf weitere Antibiosen auf keinen Fall mehr verfüttern werden. So gab es mit dem Tag meiner Diagnose also nur noch Fleisch aus Bioproduktion, mit nennen wir es mal Gütesiegel. Weiterhin hat man Frauchen nach Dingen gesucht, die auf natürlichem Wege dem Körper helfen. Das soll heißen entzüngshemmend und Immunsystem stärkend sind. Seitdem wird in meinem Futter regelmäßig Honig, Schwarkümmelöl, frische Minze und Nachtkerzenöl beigemischt. Ich glaube das alles hat mir, zusätzlich zum nun wirkenden Antiobiotikum, sehr gut getan und ab der vierten Woche ging es bergauf. Der Juckreiz ließ täglich nach, meine tischtennisballgroßen Lymphe gingen zurück und endlich konnte mein Frauchen auch wieder meine Ohren anfassen. Ich merkte wie jeden Tag ihr Lächeln weiter zurückkam und sie sich weniger um mich sorgte.

Heute abend werde ich mich wieder zu ihr auf die Couch legen, meine Pfote auf ihre Hand drücken und leise wuffen: "Buddies for life - Freunde fürs Leben!"

Da ich nun 8 Wochen aufgestaute Energie habe, werde ich demnächst hier sicher wieder von neuen "Schandtaten" berichten können. Denn irgendwo muss ich diese Energie ja loswerden. Wir lesen uns also wieder ganz bald! Bis dahin....

 

Eure Vette Schabernack